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Wie schwer ist die Haselnuss? Selbsttätige Waage für Einzelwägungen (SWE)

Der Einsatz von Wägezellen zur Verwiegung von Silos und Behältern ist eine sehr genaue, klassische und eigentlich unproblematische Methode zur Erfassung von Schüttgütern. In der Praxis treten jedoch Schwierigkeiten auf, wenn in bereits bestehenden Produktionsanlagen nachträglich Verwiegungen installiert werden sollen. Vorhandene anlagentechnische Gegebenheiten lassen meist eine einfache Installation in der Art „Wägezellen unter Behälter“ nicht zu, sondern erfordern spezielle Lösungen wie hier am Beispiel beschrieben wird.

Für die in einer Haselnussrösterei verarbeiteten Haselnüsse werden Zollgebühren erhoben. Dazu wurde bisher das Einkaufsgewicht der Haselnüsse mit einer Fahrzeugwaage ermittelt – allerdings inkl. Verpackungsmaterial und Fremdkörper wie Steine etc., so dass auch für diese Ausschussmengen Zollgebühren zu entrichten waren. Durch eine Erfassung der tatsächlich im Produktionsprozess verarbeiteten Menge Haselnüsse könnte der Betrieb erhebliche Kosten aufgrund niedriger Zollgebühren sparen.

Die Aufgabe:

Eine vom Eichamt zugelassene Verwiegung an der Stelle im Produktionsprozess zu installieren, an der die Haselnüsse als Grundprodukt vorliegen, in dem Fall am Ende des Röstprozesses. Idealerweise als selbsttätige Waage, um keinen zusätzlichen Personalaufwand zu erzeugen.

Die Anlagensituation:

Die Haselnüsse fallen nach dem Röstenvorgang zum Abkühlen in ein Kühlschiff und werden nach dem Abkühlen pneumatisch in vorhandene Lagersilos befördert. Der Röstvorgang ist nach dem Abkühlen beendet. Röster und Kühlschiff bestehen als ein Anlagenteil, so dass die Verwiegung nicht im Kühlschiff erfolgen konnte.

Die Lösung:

Die MTS-Techniker erarbeiteten deshalb eine Lösung mit einer eigenständigen Behälterwaage, die in den pneumatischen Abförderweg zwischen Kühlschiff und Lagersilos integriert wurde. Der runde Edelstahlwägebehälter mit einem Fassungsvermögen von 300 kg steht auf drei Scherstabwägezellen, die über eine Eichzulassung verfügen. Die Auswertung des Messsignals erfolgt über einen Dosiermessverstärker TAD-3, der sowohl das aktuelle Gewicht als auch die kumulierten Mengen erfasst. Außerdem übernimmt der TAD-3 in Kommunikation mit der SPS selbsttätig die Tarierung der Waage und kontrolliert die Dauer des Befüllvorgangs.


Der Wägeprozess:

  • Die Waage wird vor der Befüllung selbsttätig tariert. Anschließend werden die gerösteten Haselnüsse pneumatisch vom Kühlschiff direkt bis zu dessen vollständiger Entleerung in die Behälterwaage befördert. Überschreitet der Befüllvorgang ein definiertes Zeitfenster, gibt der Dosiermessverstärker ein Signal an die SPS.
  • Es erfolgt die Verwiegung und automatische Generierung eines Ausdrucks, mit Datum, Uhrzeit und Füllgewicht.
  • Nach dem Ausdruck schaltet die Waage selbsttätig den Abfördervorgang ein und der Prozess beginnt von neuem.
  • Diese Behälterwaage erfüllt alle eichpflichtigen Bestimmungen für „Selbsttätige Waagen für Einzelwägungen (SWE) in der Genauigkeitsklasse Y(a)“.

     

Fazit:

  • Die eichfähige Waage arbeitet selbsttätig und zuverlässig. Geringe Kosten entstehen nur durch die notwendige Eichung der Waage durch das Eichamt alle zwei Jahre. Sonstige Wartungen entfallen, da die Komponenten keinem Verschleiß unterliegen.
  • Die Investitionskosten amortisierten sich schon innerhalb eines Jahres. Entscheidender Vorteil ist, dass wirklich nur noch die Menge des tatsächlichen Grundproduktes „Haselnuss“ verzollt werden muss.