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SILO WORLD: Vorteilhafter Wechsel

Gravimetrisch statt volumetrisch erhöht Effizienz und spart Kosten

Austragsband mit Steinkohle, Bandwaage ESW 2

Austragsband mit Steinkohle, Bandwaage ESW 2

Schaltschrank mit ModWeigh-Elektronik

Schaltschrank mit ModWeigh-Elektronik

Beim Einsatz hochwertiger Rohstoffe investieren immer mehr Unternehmen in leistungsfähige Wiegetechnik, um diese Materialien so exakt wie möglich einzusetzen und damit Kosten zu senken.

 

Beispielhaft ist folgender Einsatzfall: Der in einem großen Klärwerk anfallende Schlamm wird verpresst und getrocknet. So entsteht ein Filterkuchen, der üblicherweise zur Energierückgewinnung verbrannt wird. Um den Brennwert des Filterkuchens zu erhöhen, wird Steinkohle in geringer Menge zugemischt. Bisher erfolgte die Zugabe der Steinkohle rein volumetrisch: Per Radlader wurde ein Vorratsbunker beladen, aus dem die Steinkohle ausgetragen wurde. Die Folge: eine ungleichmäßige Zugabe. Denn je nach Struktur der Kohle und dem möglicherweise durch Verstopfungen eingeschränkten Austragsverhalten des Materials aus dem Bunker änderte sich die abgegebene Menge.

 

Kontinuierliche Materialzugabe möglich gemacht

 

Nun sollte in einer Versuchsanlage die Zugabe der Steinkohle kontinuierlich entsprechend eines vorgegebenen Sollwertes – hier 5 t/h – erfolgen. Die Firma Agethen Mineral Processing erarbeitete mit MTS MessTechnik Sauerland GmbH dazu folgende Lösung:

 

Das Bunkeraustragband wurde mit einer Bandwaage Typ ESW 2 mit Auswerteelektronik ModWeigh DBW ausgerüstet. Diese Elektronik verfügt über einen internen Regler. Der Antrieb des Förderbandes wurde zur Regelung der Bandgeschwindigkeit mit einem Frequenzumrichter ausgestattet. In der Versuchsanlage wird der Sollwert vom Anlagenbediener manuell über das Bedienfeld der ModWeigh-Elektronik eingegeben – in einer späteren Ausbaustufe kann der Sollwert auch extern über das Prozessleitsystem eingespeist werden.

 

Die Bandwaage verwiegt nun die ausgetragene Menge an Steinkohle und die ModWeigh-Elektronik regelt über die Bandgeschwindigkeit die abgegebene Menge entsprechend des Sollwertes – hier mit einer durchschnittlichen Genauigkeit von +/- 1%. Dabei arbeitet das Band bei einer so geringen Förderleistung von 5 t/h mit einer durchschnittlichen Bandgeschwindigkeit von 0,06 m/s!

 

Mobil einsetzbare Lösung

 

Konstruktiv war eine weitere Anforderung zu realisieren: das Förderband sollte auch für eine zweite Aufgabestation einsetzbar sein. Dies bedeutete, Förderband samt Wiegesystem fahrbar zu konstruieren. Da die Bandwaage standardmäßig mit einer Transportsicherung ausgestattet ist, bedurfte es keiner Änderungen an der ESW 2. Der Schaltschrank mit der Auswerte-Elektronik, dem Frequenzumrichter und den zahlreichen Steuertasten – ebenfalls von MTS geplant und geliefert –  wurde mobil auf einen Ständer montiert und alle Zuleitungen als Steckverbindungen ausgeführt.

 

Klares Fazit

 

Die Umsetzung der Aufgabenstellung erforderte einige konstruktive Ideen und den Einsatz einer bewährten Förder- und Wiegetechnik. Als Ergebnis ist zu verzeichnen: der wertvolle und begrenzte Rohstoff Steinkohle wird eingespart und die Verbrennung des Filterkuchen- /Steinkohlegemisches erfolgt wesentlich effizienter. Allein der reduzierte Einsatz der Steinkohle ergibt ein Einsparpotenzial, das die Investition innerhalb von ca. 1,5 bis 2 Jahren amortisiert.