Logo

Press

Press

SCHÜTTGUT: Geht auch, wo es eng wird

Das Schüttgut gleich beim Transport auf einem Förderband verwiegen – aber kaum Bauraum: das ist eine Praxissituation, wie sie Waagenbauer oft erleben. Die Lösung liegt in einer Dosierbandwaage mit extrem kurzen Band.

Erfassung der Durchsatzleistung von Rohperlite mit einer Dosierbandwaage

Erfassung der Durchsatzleistung von Rohperlite mit einer Dosierbandwaage

Dosierbandwaage vom Typ VBF/EE in kurzer Bauform

Dosierbandwaage vom Typ VBF/EE in kurzer Bauform

Dosierbandwaage VBF/EE für wenig Raum mit oberer Bandabdeckung

Dosierbandwaage VBF/EE für wenig Raum mit oberer Bandabdeckung

Rohperlit ist ein natürlich vorkommendes Gestein, ein vulkanisches Glas. Durch Glühen auf ca. 800 bis 1.000°C bläht sich Perlit auf das 15- bis 20-fache seines Ursprungsvolumens auf, ist dann sehr leicht (Schüttdichte von 50 bis 100 kg/m³) und besitzt eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit. Daher wird es oft als Bau- und Dämmstoff, aber auch zur Tankisolierung im Schiffsbau verwendet. Ein Hersteller von natürlichen Baustoffen „Knauf Aquapanel“ stellte an die MTS MessTechnik Sauerland GmbH die Aufgabe, die Fördermengen von Rohperlite, die dem Blähofen zugeführt werden, zu erfassen und eine Möglichkeit für eine spätere Leistungsregelung zu schaffen. Die Waage soll damit zur Mengenerfassung und Kontrolle zwischen zwei Prozessstufen dienen. Der Veredlungsprozess von Rohperlite erfordert eine gleichbleibende Beschickung des Blähofens, um sowohl den Energieeinsatz für den Betrieb des Ofens zu optimieren, als auch eine gleichbleibende Qualität des Endproduktes Perlite zu gewährleisten.

 

Die besondere Anlagensituation erforderte den Einsatz einer Bandwaage, die robust genug war, in dieser doch eher harschen Umgebung exakt zu verwiegen, und das bei einer extrem kurzen Bandausführung. Daher bot sich die Verwiegung mit einer Dosierbandwaage vom Typ VBF/EE an, die hier mit einer Bandlänge von nur 1.200 mm ausgeführt wurde. Die VBF-Waagen unterscheiden sich von anderen Bandwaagensystemen darin, dass sie über keine separate Wiegesektion verfügen. Die Dosierbandwaagen vom Typ VBF/EE verfügt über einen mittig unter dem Auslauf ausgeführten Drehpunkt und ist einseitig auf einer Wägezelle gelagert, sodass die gesamte Strecke zwischen Einlauf und Abwurf die Wiegestrecke ergibt. Die Waage wurde hier zwischen bauseitiger Zulaufrinne und Blähofen positioniert. Über die Waage wird jetzt die Fördermenge des Ausgangsstoffes Rohperlit exakt erfasst und dessen Abgabe in den Ofen aktuell noch manuell über die Leistung der Zulaufrinne geregelt. Dabei werden bis zu 1.200 kg/h in den Ofen gefördert. Eine Leistungserhöhung auf 1.800 kg/h wäre möglich.

 

Zum Schutz der Waage und des Produktes wurde die Dosierbandwaage mit einer oberen Bandabdeckung ausgestattet. Diese verfügt über Kontrollöffnungen und ist im hinteren Bereich verschraubt, um so eine gute Zugänglichkeit von Band und Einlauftrichter zu gewährleisten. Die Bandabdeckung hat eine Vorrichtung  zur Fixierung des Prüfgewichtes zum statischen Abgleich der Waage. Die Dosierbandwaage arbeitet mit der modernen Auswerteelektronik ModWeigh DBW comfort mit großem Bedien- und Anzeigemodul MD1.

 

Die Wägeelektronik ermittelt aus den Signalen der Wägezelle und des inkrementalen Drehgebers die aktuelle Förderleistung in Tonnen pro Stunde, die auf dem LCD-Farbdisplay angezeigt wird. Anhand der aktuellen Förderleistung wird die Leistung der Zulaufrinne in den Prozess hoch – oder runtergefahren und somit den Betriebs- und Ofenparametern angepasst. Dem Anlagenbediener stehen weitere Informationen wie die Absolutmenge, Bandgeschwindigkeit sowie weitere Mess- und Statussignalen zur Verfügung. Die Wägeelektronik ist bereits mit einem internen PI-Regler mit externer Sollwertvorgabe ausgestattet. So kann später die Abgabemenge in den Blähofen automatisiert über die permanente Anpassung der Bandgeschwindigkeit der Waage einfach geregelt werden.